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Stolpersteine im belgischen Walhorn und Gedenkstein für jüdische Mitbürger/innen in Thür

Herr Norbert Cormann und Frau Monique  Kelleter-Chaineux waren bei ihren Recherchen über jüdische Mitbürger/innen ihres Heimatortes Walhorn und dem Vorhaben Stolpersteine zu verlegen auf die Gemeinde Thür gestoßen. Hier hatte eine jüdische Familie gelebt, die später nach Belgien in den Ort Walhorn verzogen war.

Um sich über die gefundenen Unterlagen auszutauschen, wurde für den 17.01.2023 kurzerhand ein Besuch in Thür vereinbart.

Nach der Besichtigung des Gedenksteins und des alten jüdischen Friedhofes folgte man der Einladung des Thürer Ortsbürgermeisters Rainer Hilger, sich bei Kaffee und Kuchen über die in den beiden Orten geführten Recherchen auszutauschen. Zusammen mit Fritz Hermes, der mit Franz G. Bell aus Kottenheim bereits 2012 für die Thürer Dorfchronik über den Verbleib der Thürer  jüdischen Mitbewohner/innen während der NS-Zeit geforscht hatte und Johannes Schneider und Fritz Hanke vom Kultur- und Verschönerungsverein Thür e.V, der 2015 den Gedenkstein für die jüdischen Mitbewohner/innen gestiftet hatte, wurde sehr viel Wissenswertes ausgetauscht und Unterlagen gegenseitig zur Verfügung gestellt.

Alle waren sich darin einig, dass man auf jeden Fall in Kontakt bleibt und diesem so wichtigen Thema weiterhin eine große Bedeutung einräumen möchte.

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Das Thürer Mahnmal

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Am 03.05.2015 wurde an der Ecke Mendiger- / Hagelstraße ein Erinnerungs- und Mahnstein für die Thürer Juden eingeweiht.Im Jahr 1895 lebten 37 Personen jüdischen Glaubens in Thür. Seit 1894 wurden die Verstorbenen auf dem jüdischen Friedhof im Süden der Ortschaft bestattet. Der Gedenkstein wurde von Steffi Pung entworfen und vom Kultur- und Verschönerungsverein Thür aufgestellt. Das Mahnmal soll an den Holocaust erinnern und zu Toleranz und Friedfertigkeit mahnen.

Der Thürer Juden-Friedhof

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Der jüdischen Friedhof liegt südlich von Thür am Rande der Thürer Wiesen. Er wurde erst im Jahr 1894 angelegt, davor wurden die Juden aus Thür und Kottenheim auf dem Mayener Judenfriedhof bestattet.

Im Jahr 1938 wurden im Rahmen der Progrome gegen jüdische Einrichtungen  alle Grabsteine vom Thürer Judenfriedhof entfernt und die einfriedenenden Hecken dem Erdboden gleichgemacht, lediglich die alte Mauer am Eingang blieb bestehen.

1965 wurde auf dem jüdischen Friedhof durch die Firma Gebrüder Elzer aus Kottenheim der  Gedenkstein mit folgender Aufschrift errichtet:

“Zum Gedenken an die hier ruhenden jüdischen Mitbürger von Thür und Kottenheim”.

Mehr über die jüdischen Bürger erfahren Sie in der Thürer Dorfchronik, herausgegeben von Friedrich Hermes, 2012 im Kapitel “Erinnerungen an die Thürer Juden” von Franz G.Bell.

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